Mühlenverein Hiesfeld - Infoseite

Doernemanns Mühle SterkraderAlt-HiesfeldRotbach FruehlingWindmuehle 1928Heilig-Geisthoehe Krengelstrev KircheKarte Hiesfeld
Dörnemanns Mühle in Hiesfeld Der Fluß, der die Zeichnung quert, ist der Rotbach.
Dieses Foto zeigt recht eindrucksvoll, wie sich Hiesfeld in den letzten Jahrzehnten vom Dorf zum Stadtteil gewandelt hat. Auf dem Hügel erhebt sich seit rund 800 Jahren die Kirche. Das Dorf verbirgt sich hinter Bäumen und Büschen. Rechts steht schon die Gastwirtschaft Eickhoff. Und zwischen Kirche und Gasthaus leuchtet weiß das Häuschen, das zuletzt von der Witwe Böllert bewohnt wurde.

Das Ganze wäre eine fast vollkommene Idylle, wenn nicht, links im Bild, der romantischen Wassermühle von Dörnemann schon ein Schornstein angesetzt wäre, als Signal der neuen Zeit.  Und das war schon 1888. Der Herr in der Mitte des Bildes steht "verkehrswidrig" auf der heute beampelten Kreuzung (rechts geht es nach Dinslaken). Aber Autos gab es damals noch nicht.

Diese Mühle wurde früher vom Rentmeister des Landes Dinslaken verwaltet. Anfang des 17. Jahrhunderts lief sie zugunsten der St.-Antonius-Gilde. 1693 wurde sie von Johann Paschen und seiner Ehefrau Hilleken, geb.  Knechtjen, übernommen. 1707 kaufte sie Johann Wilhelm von Tevenar, so hat es der Kriegsrath und Rentmeister des Landes Dinslaken, Paul Karl von Corbin beurkundet. 

Am 7. September l776 hat der Mühlenmeister Gerhard Hermann Dörnemann von den Erben Tevenar (sie saßen auf Haus Hiesfeld) die Mühle übernommen. Es handelte sich damals übrigens um eine Öl- und eine Lohmühle. Erst 1811 hat Gerhard Dörnemann die Erlaubnis bekommen, aus seiner Lohmühle eine Kornmühle "frei und ungehindert einzurichten und sein Gewerbe zu treiben". Das Schriftstück trägt ein Siegel mit einem großen "N" (Napoleon) und einer Krone.

Der Rotbach ist immer ein unberechenbarer Wasserlauf gewesen. Mal gab es Überschwemmung und Wassersnot, mal wurde er ein dünnes Rinnsal in Zeiten der Trockenheit. Der Mühlenbetrieb litt darunter. Da half dem Müller die Technik. 1888 erhielt die Mühle zum Antrieb eine Dampfmaschine. Und ein hoher Schornstein machte den Fortschritt weithin sichtbar. 1908 wurde die Mühle auf elektrischen Betrieb umgestellt.


 
Die Straße, die nach rechts abgeht, ist benannt nach:
Karl-Heinz Klingen (1929-1993)
er war von 1973 - 1993 ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Dinslaken. Die ehemalige Hiesfelder Straße, die Verbindungsstraße vom Neutor zum Ortsteil Hiesfeld, wurde nach ihm benannt. Er war Gewerkschaftssekretär der IG Metall und aktives Mitglied der SPD.

Karl Heinz Klingen starb im November 1993 nach schwerer Krankheit im Alter von 64 Jahren.

Text veröffentlicht 1981 von Willi Dittgen in Mühlen unserer Heimat